10.01.2024

PV-Anlagen werden weniger, aber größer

PS PV-Anlage SolarCampus mit Blumen © Netz Oberösterreich / honorarfreie Verwendung

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Mit 21.345 Anfragen zur Errichtung von Photovoltaik-Anlagen hat sich der Andrang zur Stromerzeugung am Dach der eigenen vier Wände im Vorjahr deutlich abgeschwächt. Trotz eines Rückgangs von über 30 Prozent liegen die Anfragezahlen immer noch bei einem Vielfachen von vor wenigen Jahren. Und obwohl die Anlagen weniger werden, werden die einzelnen Anlagen leistungsstärker. Ebenfalls durchgestartet sind im Vorjahr die „kleinen“ PV-Anlagen für Balkone: 2023 wurden beim Netzbetreiber 4.171 Balkonkraftwerke gemeldet.


Manfred Hofer, Geschäftsführer der Netz Oberösterreich GmbH: „Für den Ausbau der Netzkapazitäten werden wir bis 2035 mehr als 2 Milliarden Euro investieren.“

2023 wurden insgesamt 21.345 Anfragen zum Anschluss von PV-Anlagen gestellt. Durch die Mitte des Jahres eingeführte Prüfungsautomatik „Anette“, das automatische Netzzugangsprüfungs-Tool für dezentrale Erzeugungsanlagen, konnte die Bearbeitungszeit deutlich reduziert werden. Kommt es zu einer automatisierten Bearbeitung, werden rund 40% der Anfragen binnen eines Tages vollautomatisch erledigt. Dadurch verkürzt sich auch die eventuell notwendige manuelle Bearbeitung von Anfragen im Regelfall auf wenige Tage. Am Jahresende 2023 waren 98,9% aller Anfragen beantwortet, nur 230 waren noch offen und (teils durch die Weihnachtsfeiertage bedingt) unbearbeitet.

Weiterentwicklungen bei den Komponenten wie Wechselrichtern und PV-Paneelen aber auch deren Preisverfall sorgen dafür, dass die Anlagen zwar weniger werden, deren Leistung aber steigt. Vor wenigen Jahren lag die Durchschnittsleistung einer PV-Anlage noch bei rund 8 Kilowatt peak (kWp), im Vorjahr lag dieser Wert bei allen Auf-Dach-Anlagen bereits fast bei 13 kWp.

Großer Beliebtheit erfreuen sich auch bei Kunden, die in einer Wohnung wohnen, die bewilligungsfreien Kleinsterzeugungsanlagen. Die „Balkonkraftwerke“ sind in der Leistung auf 800 Watt begrenzt und müssen beim Netzbetreiber nur gemeldet werden. 2023 wurden erstmals 4.171 Anlagen gemeldet. Informationen zu Balkonkraftwerken finden Kunden unter www.netzooe.at/balkonkraftwerk .

2022 und 2023: Oberösterreich wechselt zu Sonnenstrom

Seit dem Start des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 ist die Nachfrage nach dem selbst produzierten Sonnenstrom aus PV-Anlagen sprunghaft angestiegen. In den vergangenen zwei Jahren wurden insgesamt rund 56.000 Anschlussanfragen gestellt. Von allen Anfragen aus den Jahren 2022 und 2023 sind bereits 36.000 Anlagen in Betrieb (ca. 66%), rund 20.000 befinden sich aktuell in Umsetzung. Damit wird die insgesamt installierte PV-Leistung im Versorgungsgebiet der Netz Oberösterreich im Jahr 2024 mit der Fertigstellung aller dieser beinahe 90.000 Anlagen auf rund 1,7 Millionen Kilowatt peak steigen. Rechnerisch reicht diese Leistung aus, den gesamten Strombedarf in Oberösterreich mit Strom aus PV-Anlagen zu decken.

In regelmäßigen Abständen werden die Informationen zu den PV-Anfragen und Verfügbaren Kapazitäten auf der Homepage veröffentlicht. Die aktuellen Zahlen finden sich auf https://www.netzooe.at/pv-zahlendatenfakten, die Übersicht der Einspeisekapazitäten auf www.netzooe.at/netzkapazitaeten .

Die große Herausforderung für die Netzbetreiber bleibt der Ausbau der Netze: 2024 werden alleine von der Netz Oberösterreich GmbH wieder mehrere tausend Einzelprojekte abgewickelt. Damit wird die Netzsituation schrittweise weiter verbessert und die Möglichkeit der Einspeisekapazitäten  so wie in den Vorjahren, sukzessive erhöht. Der Ausbau ist allerdings nicht von heute auf morgen möglich, sondern kann durchaus auch länger als ein Jahr dauern: Alle Baumaßnahmen sind Eingriffe in das Stromversorgungssystem „bei laufendem Motor“ und bedürfen einer entsprechenden Vorbereitung, Planung und vielfach auch eines Genehmigungsverfahrens.

Diese Maßnahmen sind zudem zeitaufwändig. „Die Verbesserung der Rahmenbedingungen zur schnelleren Umsetzung der Energiewende wird mit allen Stakeholdern gemeinsam geleistet werden müssen – schließlich sollen bis 2035 mehr als 2 Milliarden Euro in die Verbesserung der Netzinfrastruktur investiert werden“, sagt Geschäftsführer Manfred Hofer.

Unternehmensinformation

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Die Netz Oberösterreich GmbH ist der Strom- und Gas-Netzbetreiber des Energie AG-Konzerns. Die Gesellschaft steht für einen sicheren, zuverlässigen und leistungsfähigen Betrieb des Verteilernetzes. Das  Versorgungsgebiet umfasst den Großteil Oberösterreichs sowie Teile der Nachbarbundesländer Salzburg und Steiermark. Mehr als 550.000 Kunden sind an das Strom- und Gasnetz angeschlossen. 
 

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Netz OÖ | Wolfgang Denk
Wolfgang Denk
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PS PV-Anlage SolarCampus mit Blumen
2 247 x 1 309 © Netz Oberösterreich / honorarfreie Verwendung
Montage PV 5143
4 032 x 3 024 © Netz Oberösterreich / honorarfreie Verwendung
Montage PV 5139
4 032 x 3 024 © Netz Oberösterreich / honorarfreie Verwendung

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