24.10.2024

Verteilernetzbetreiber veröffentlichen Netzentwicklungspläne

Der rasche Ausbau der Stromnetze ist die Voraussetzung zur Erreichung der Energie- und Klimaziele. Die Verteilernetze - also jene Teile des Stromnetzes, über die die regionale und lokale Stromversorgung läuft - spielen dabei eine zentrale Rolle: hier sollen in den kommenden Jahren zahlreiche PV-Anlagen, Windkraftwerke, Ladestellen, Batterien und Elektrolyseure angeschlossen werden. Im Sinne der Transparenz und um hier Planungssicherheit für Betriebe und Kund:innen zu schaffen, haben die großen österreichischen Verteilernetzbetreiber, unter ihnen auch die Netz Oberösterreich GmbH, nun erstmals die VNEPs (Verteilernetzbetreiber-Entwicklungspläne) veröffentlicht. Die Netzbetreiber handeln hier vorausschauend und kundenorientiert, weil die gesetzliche Verpflichtung zu Veröffentlichung der Pläne zwar Teil des neuen Elektrizitätswirtschaftsgesetzes ist, dieses nach monatelangen Beratungen vom Nationalrat in der vergangenen Legislaturperiode nicht mehr beschlossen worden ist.

Manfred Hofer, Geschäftsführer der Netz Oberösterreich GmbH: „Die Netz Oberösterreich bekennt sich zu Transparenz und zu einer offenen Kommunikation. Wir haben das auch bisher mit dem Stromnetzmasterplan Oberösterreich so gehandhabt, deshalb ist der VNEP für uns lediglich eine Erweiterung unserer bisherigen Kommunikation. Alle unsere Projekte haben das Ziel, die Energiewende und somit eine saubere, erneuerbare Energiezukunft für die Menschen in Oberösterreich möglich zu machen!“

Mit dem Erarbeiten, Pflegen und der regelmäßigen Veröffentlichung der Netzentwicklungspläne werden europäische clean energy-Regelungen aufgenommen, obwohl diese noch nicht durch die nationale Gesetzgebung umgesetzt wurden. Geplant ist, die Netzentwicklungspläne in Zukunft alle zwei Jahre zu aktualisieren. Dieser Zeitraum ist auch im Gesetz so vorgesehen.

Die einzelnen VNEPs sollen künftig eine bessere Entscheidungsgrundlage für die Wahl von Standorten und die konkrete Ausformung von Erneuerbaren-Projekten schaffen. Die Pläne unterstützen das nationale Ziel, den Strombedarf in Österreich zu 100 Prozent (bilanziell) durch erneuerbare Energiequellen decken zu können. Wunder sind von den VNEPs aber nicht zu erwarten: Die Pläne bilden mit einem Horizont von mehreren Jahren in der Vorausschau ab, welche Maßnahmen ungesetzt werden sollen. Die in den VNEPs angegebenen Umsetzungszeiträume stellen aber keine Garantie, sondern eine Indikation dar und sind immer vom tatsächlichen projektfortschritt abhängig.

Berücksichtigt sind in den VNEPs die Projekte der Netzbetreiber auf der Hoch- und Höchstspannungsebene (110- bzw. 220- und 380-kV-Ebene). Der vielfach geäußerte Wunsch, auch die Mittelspannungsnetze vollumfänglich darzustellen, wurde nur zum Teil aufgenommen. Grund dafür ist, dass die Umsetzungszeiträume von Mittel- und vor allem auch Niederspannungsprojekten teilweise deutlich unter dem Veröffentlichungsrhythmus von zwei Jahren liegen – viele Projekte würden deshalb in den Unterlagen aufscheinen, bei der Veröffentlichung aber schon abgeschlossen sein. Daraus ergibt sich, dass aus den untergeordneten Spannungsebenen nur in Ausnahmefällen Projekte in den VNEPs aufscheinen werden. Dabei handelt es sich um Projekte mit langfristigen Planungen oder besonders langen Vorlaufzeiten.

Stromnetze sind das Rückgrat des Energiesystems

Die Stromnetze sind das Rückgrat eines erneuerbaren und sicheren Energiesystems. Diese Feststellung ist nicht neu, sondern wird vor allem von den Verteilernetzbetreibers seit Jahren gebetsmühlenartig wiederholt. Seit 2013 haben die im Formum Versorgungssicherheit organisierten Netzbetreiber, zu denen auch die Netz Oberösterreich gehört, immer wieder auf diese Notwendigkeit hingewiesen. Alle Meldungen sind online hier und hier nachzulesen. 

Leider wurden nie Rahmenbedingungen geschaffen, mit denen diese zukunftsorientierten Investitionsmaßnahmen ermöglicht worden wären. Studien gehen davon aus, dass Österreich für den notwendigen Ausbau der Erzeugungskapazitäten bis 2040 die Übertragungsfähigkeit der Stromnetze verdreifachen muss.

Auch der Flexibilitätsbedarf - also die Möglichkeit elektrische Energie zeitlich zu verlagern - wird in den kommenden Jahren massiv steigen. Die Strommengen, die vom Sommer in den Winter und von einer Woche in die nächste verschoben werden müssen, werden sich in etwa verdoppeln. Die Energie, die vom Tag in die Nacht verlagert werden muss, wird sich in diesem Zeitraum aber sogar vervierfachen.

Hier ist der Netzentwicklungsplan der Netz Oberösterreich abrufbar:

Unternehmensinformation

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Die Netz Oberösterreich GmbH ist der Strom- und Gas-Netzbetreiber des Energie AG-Konzerns. Die Gesellschaft steht für einen sicheren, zuverlässigen und leistungsfähigen Betrieb des Verteilernetzes. Das  Versorgungsgebiet umfasst den Großteil Oberösterreichs sowie Teile der Nachbarbundesländer Salzburg und Steiermark. Mehr als 550.000 Kunden sind an das Strom- und Gasnetz angeschlossen. 
 

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