05.12.2023

Mehr PV-Strom als Verbrauch: Vorübergehende Anschlussverzögerungen für PV-Anlagen notwendig – Lösungen bereits in Umsetzung

2023 rote Abzweige im MS-Netz Farbe © Netz Oberösterreich / honorarfreie Verwendung

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Oberösterreich nähert sich mit Riesenschritten dem ehrgeizigen Ziel, entsprechend der PV-Strategie des Landes bis 2032 rund 3,5 Gigawatt installierte PV-Leistung nutzbar zu machen. Das sind 3,5 Millionen kWp. Heute ist bereits im Versorgungsgebiet der Netz Oberösterreich, dem Strom- und Gasnetzbetreiber der Energie AG, ein Drittel dieses Zieles erreicht. Ende 2024 werden es fast zwei Drittel sein. Anlagen aus den Versorgungsgebieten anderer Netzbetreiber aus Oberösterreich sind hier noch nicht berücksichtigt.

Der engagierte Einstieg der in Oberösterreich lebenden Menschen in die dezentrale Stromerzeugung nutzt die Kapazitäten des vorhandenen Stromnetzes bis zum letzten Kilowatt aus – teilweise auch schon darüber hinaus. Mit den in Betrieb befindlichen sowie den bereits freigegebenen, aber noch nicht fertig errichteten Anlagen werden Photovoltaik-Anlagen Ende 2024 bei Vollbetrieb im Sommer mehr Sonnenstrom in das Stromnetz einspeisen, als in Oberösterreich – von der Single-Haushalt bis zum Industrieunternehmen mit mehreren tausend Mitarbeitern – verbraucht werden kann. Dazu kommt noch die Erzeugung aus Biomasse, Wind- und Wasserkraft.

Damit ist das Ziel, dass der Bedarf in Oberösterreich durch erneuerbare Energie gedeckt werden kann, technisch umgesetzt. Die Netz Oberösterreich wird in den kommenden Jahren aber noch einmal mehr als 2 Milliarden Euro in den Ausbau der Energienetze investieren. Trotzdem wird die Integration von dezentraler Erzeugungsanlagen in das Stromnetz eine Herausforderung werden, die vor allem nicht von heute auf morgen gemeistert werden kann.

Das verlangt von allen Beteiligten immer wieder auch Geduld, wenn vorübergehend Grenzen gesetzt werden müssen, um das Gesamtsystem zu schützen – wie aktuell vorübergehende Verzögerungen beim Anschluss erneuerbare Energie in einigen wenigen Regionen des Versorgungsgebietes.


Engpässe im Stromnetz mit merkbaren Auswirkungen: Verzögerungen bei neuen Netzanschlüssen

Wie dringend der Netzausbau ist, war bisher nur vereinzelt zu bemerken. Eine von zehn PV-Anlagen kann derzeit nicht in vollem Leistungsumfang genutzt werden, sondern muss vom Netzbetreiber ausgesprochene Begrenzungen beachten. Das ist notwendig, um die sichere Versorgung aller Kunden nicht zu gefährden.

Durch den rasanten Zubau an Photovoltaik kommt es aber jetzt – wenn auch nur vorübergehend – zu ersten größeren Einschränkungen in sieben Umspannwerken. Es sind dies die Umspannwerke
  • Rossbach
  • Ranshofen
  • Grieskirchen
  • Kirchdorf
  • Klaus
  • Steyr-Nord und
  • Rohrbach.
In den genannten Umspannwerken können auf bestimmten Abzweigen keine individuellen Grenzen mehr gesetzt werden, sondern Einspeisewünsche müssen vorübergehend generell verschoben werden. Insgesamt sind davon rund 4 Prozent aller 650.000 Kunden betroffen, sofern sie beabsichtigen, eine PV-Anlage zu errichten. Alle bereits bestehenden Anlagen können wie bisher weiterbetrieben werden. Die Auflistung der Umspannwerkskapazitäten war schon bisher auf www.netzooe.at/netzkapazitaeten online abrufbar.

Maßnahmen um diese Engpässe zu beseitigen, sind bereits in Vorbereitung und teilweise auch schon in Umsetzung. Da diese aber in der Regel „Operationen am offenen Herzen der Stromversorgung“ sind, sind diese auch entsprechend langwierig und aufwändig. Zudem müssen Genehmigungsverfahren durchlaufen und Lieferkettenprobleme berücksichtigt werden. Erste Arbeiten und Umbauten werden bis Ende des kommenden Jahres fertiggestellt sein, die meisten Umbauarbeiten werden aber erst 2025 abgeschlossen sein.

Seit langer Zeit geplante Ausbauprojekte, die sich wie derzeit im Mühlviertel in der Umweltverträglichkeitsprüfung bzw. in Klaus im Genehmigungsverfahren befinden, werden diese Engpässe ebenfalls lösen, vorgezogene Maßnahmen zu deren Beseitigung wird es nicht geben.

Unternehmensinformation

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Die Netz Oberösterreich GmbH ist der Strom- und Gas-Netzbetreiber des Energie AG-Konzerns. Die Gesellschaft steht für einen sicheren, zuverlässigen und leistungsfähigen Betrieb des Verteilernetzes. Das  Versorgungsgebiet umfasst den Großteil Oberösterreichs sowie Teile der Nachbarbundesländer Salzburg und Steiermark. Mehr als 550.000 Kunden sind an das Strom- und Gasnetz angeschlossen. 
 

Kontakt

Netz OÖ | Wolfgang Denk
Wolfgang Denk
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