28.06.2019

Korridor für 110-kV-Freileitung im Mühlviertel festgelegt

In Oberösterreich kam zur Ermittlung einer Hochspannungs-Leitungstrasse zum ersten Mal der Trassenfindungsleitfades des Landes zur Anwendung. Das bewährte Verfahren aus dem Straßenbau wurde für den Strom-Bereich angepasst. Dabei wurde nun jener Korridor von Rohrbach über Bad Leonfelden nach Rainbach ermittelt, in dem die neue 110-kV-Freileitung verlaufen soll und wo sie die geringstmöglichen Auswirkungen auf Umwelt und Lebensraum hat. Im Korridor kann jetzt die Detailplanung begonnen werden. 
 
Das Land Oberösterreich setzt bei der Trassensuche im Straßenbau seit vielen Jahren auf ein Erfolgsmodell, das jetzt auch in angepasster Form bei der Planung von Hochspannungsleitungen zur Anwendung kommt. Es soll mögliche Verläufe nach unterschiedlichen Kriterien objektiv bewerten. Mit der erstmaligen Anwendung des „Trassenfindungsleitfadens“ beim Projekt „Stromversorgung Mühlviertel“ will das Land mehr Transparenz für die Bürger schaffen und gleichzeitig die Genehmigungsverfahren verkürzen. Das gleiche Problem konnte im Straßenbau auf diese Weise deutlich entschärft werden, die Erfahrungen sind generell positiv.
 
Die Ermittlung des bestmöglichen Freileitungskorridors erfolgte aus einen umfassenden Blickwinkel nach festgelegten Prinzipien. Die Teilbewertungen aller Fachuntersuchungen – von Naturschutz, Wasser- und Forstrecht bis hin zur Raumordnung – werden von unabhängigen Fachexperten erstellt. Diese Expertenteams sorgen dann auch dafür, dass alle Einzelfaktoren zu einer umfassenden Gesamtbewertung des Teilabschnitts zusammengeführt werden. Daraus ergeben sich dann objektivvierte Wirkungen, die miteinander verglichen werden können. Man erhofft sich dadurch, eine bestmögliche Akzeptanz des vorgeschlagenen Korridors für die Detailplanung. 
 
Bei der 5. Regionskonferenz, die kürzlich in Haslach stattgefunden hat, wurden die finalen Untersuchungsergebnisse und daraus abgeleitet der nun feststehende Planungskorridor präsentiert. In diesen Korridorvorgaben wird jetzt ein Detailprojekt entwickelt. 
 
Projekt zur Absicherung der Stromversorgung im Mühlviertel
 
Das Projekt „Stromversorgung Mühlviertel“ ist Teil des „Stromnetzmasterplan 2026“ des Landes Oberösterreich. Ziel ist es, langfristig eine leistungsfähige Stromversorgung für den Norden Oberösterreichs sicherzustellen und den Ausbau bestehender bzw. die Ansiedlung neuer Betriebe zu ermöglichen. Die Leitung führt rund 40 Kilometer von Rohrbach über ein neues Umspannwerk in Langbruck (Bad Leonfelden) weiter nach Rainbach. Insgesamt sind entlang des nunmehr ermittelten und festgelegten Freileitungskorridors 12 Gemeinden berührt.
 
Das 110-kV-Teilstück von Rohrbach nach Bad Leonfelden wird von der Netz Oberösterreich GmbH errichtet, das Teilstück von Bad Leonfelden nach Rainbach von der Linz Netz GmbH. Das Umspannwerk wird von beiden Netzbetreibern genutzt. 
 
In Sinne der größtmöglichen Transparenz bei der Durchführung des Verfahrens sind alle Detailuntersuchungen, Protokolle, Gutachten und Untersuchungen gesammelt auf der Homepage des Landes Oberösterreich für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger frei zugänglich und jederzeit abrufbar. Die Gemeinden werden von den Projektbetreibern direkt im Detail informiert. 

Unternehmensinformation

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Die Netz Oberösterreich GmbH ist der Strom- und Gas-Netzbetreiber des Energie AG-Konzerns. Die Gesellschaft steht für einen sicheren, zuverlässigen und leistungsfähigen Betrieb des Verteilernetzes. Das  Versorgungsgebiet umfasst den Großteil Oberösterreichs sowie Teile der Nachbarbundesländer Salzburg und Steiermark. Mehr als 550.000 Kunden sind an das Strom- und Gasnetz angeschlossen.