02.04.2025

PV-Strom in Oberösterreich: Mittags scheint die Sonne aus den Steckdosen!

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Petrus hat Oberösterreich Mitte März tagelang mit perfektem Sonnenstrom-Wetter beglückt – wolkenlos und eher niedrige Temperaturen sind das perfekte Erzeugungsumfeld für PV-Anlagen. Alle oberösterreichischen PV-Anlagen erzeugten summiert mit den Wasser- und Windkraftwerken zur Mittagszeit so viel elektrische Energie, dass Oberösterreich keinen Strom mehr importieren muss, sondern sich selbst versorgen konnte. Das geht aus den Netzbilanzen des ersten Quartals 2025 hervor.

Manfred Hofer, Geschäftsführer der Netz Oberösterreich GmbH: „Wir nehmen das Ziel, so viele PV-Anlagen wie möglich an das Stromnetz anzuschließen, ernst. Das Stromnetz kann schon jetzt – wenn auch nur stundenweise – mehr Strom ins Netz aufnehmen, als verbraucht wird.“

Alexander Kirchner, Aufsichtsratsvorsitzender der Netz Oberösterreich GmbH und Technik-Vorstand der Energie AG Oberösterreich: „Wir investieren in den kommenden Jahren 2 Milliarden Euro in den Netzausbau. Wir brauchen aber dringend die fehlenden gesetzlichen Grundlagen, damit die gewünschten Beschleunigungen umgesetzt werden können.“

Wolkenloser Himmel und Sonne von früh bis spät - die PV-Anlagen in Oberösterreich waren in der zweiten März-Hälfte im Bereich des Erzeugungsmaximums! Die Summe von Stromerzeugung aus Photovoltaik, Wasserkraft, Windkraft und Biomasse konnte den Leistungsbedarf von ca. 1,8 Gigawatt zwischen ca. 11 und 14 Uhr vollständig decken. Ein erklecklicher Anteil an Strom wurde „exportiert“ und Verbrauchern in anderen Bundesländern zur Verfügung gestellt.

„Die Bemühungen, möglichst vielen unserer Kundinnen und Kunden die Selbstversorgung und auch die Versorgung anderer mit elektrischer Energie zu ermöglichen, sind erfolgreich“, sagt Manfred Hofer, Geschäftsführer der Netz Oberösterreich GmbH. Das Stromnetz sei in vielen Bereichen schon jetzt so gut ausgebaut, dass – wie die aktuellen Netzdaten beweisen – dezentral mehr Strom erzeugt, als in Oberösterreich verbraucht werden kann.


Mehr PV-Anlagen erzeugen deutlich mehr Sonnenstrom

Im Vergleich mit den Vorjahreszeiträumen macht sich die stark gestiegene Anzahl der installierten PV-Anlagen in Oberösterreich bemerkbar: 160 Millionen Kilowattstunden Sonnenstrom im März sind deutlich mehr als die 145 Millionen aus dem Juli 2023, dem Rekordmonat dieses Jahres. Im Vergleich zum Vorjahr ist die PV-März-Erzeugung um ca. ein Drittel höher.

Heute liefern fast 77.000 Anlagen Strom in das Netz der Netz Oberösterreich und das Ende der Fahnenstange ist bei weitem noch nicht erreicht: für mehr als 8.000 weitere PV-Anlagen, die 2023 und 2024 angemeldet wurden, sind Einspeiseleistungen von mehr als 600 Megawatt fix reserviert. Ein Großteil dieser Projekte sollte heuer in Betrieb gehen. Aktuell sind weitere 5.000 neue Anfragen zur Errichtung von PV-Anlagen durch Auslaufen der Steuerbefreiung – ca. 40% mehr als im Zeitraum des Vorjahres – eingegangen. Das wird hochgerechnet auf das ganze Jahr für bis zu 15.000 zusätzliche Anlagen mit einer Leistung von weiteren 250 Megawatt sorgen. *


Jeder PV-Anlagenbesitzer muss sich an die Spielregeln halten

Bei all den sonnigen Aussichten im Sonnenstrom-Bereich, sieht Hofer aber auch die eine oder andere Gewitterwolke auf das Stromnetz zukommen – denn die sonnenreichen Tage stehen uns erst noch bevor: „Der Ausbau der PV-Anlagen ist deutlich schneller als der Netzausbau es je sein kann! Damit wir hier keine Gefährdung der sicheren Versorgung von Unternehmen, Betrieben, Landwirtschaften und Haushalten verursachen, müssen sich alle an die Spielregeln halten. Da und dort werden wir auch neue Spielregeln brauchen!“

Alleine die Netz Oberösterreich setzt Jahr für Jahr mehrere tausend Netzausbauprojekte um – von klein bis groß: von der Errichtung oder Verstärkung von Hausanschlüssen und Leitungen bis hin zu neuen Trafostationen und Umspannwerken. Bis 2035 wird das Unternehmen rund 2 Milliarden Euro in den Netzausbau investieren.


Forderungen und Bekenntnis zu neuen Regeln

Hofer fordert deshalb, wie auch die Vertreter:innen der anderen Verteilernetzbetreiber, dass wesentliche Regelungen so schnell wie möglich umgesetzt werden. Das wird notwendig, um den Ausbaupfad der erneuerbaren Energien weiter einhalten und den Netzausbau weiter beschleunigen zu können.

Der Unterstützung des Aufsichtsrates kann er sich sicher sein: Vorsitzender Alexander Kirchner ist zugleich Technikvorstand (CTO) der Energie AG Oberösterreich und kennt die Handlungsbereiche für Veränderungen aus erster Hand: „Die gesetzlichen Rahmenbedingungen, die uns in der Umsetzung einer erneuerbaren Energiezukunft unterstützen sollen, müssen jetzt von der neuen Bundesregierung rasch umgesetzt werden.“ Konkret fordert er rasche Beschlüsse der dringend notwendigen Energiegesetze – zum Beispiel dem Elektrizitätswirtschaftsgesetz als „neuem Betriebssystem für den Strommarkt“ und die Beschleunigungsgesetze für den Ausbau des Stromnetzes und von Kraftwerksanlagen.

Weitere Forderungen
  • Mithilfe der Anlagenbetreiber:innen: Überall dort, wo Rückleistungsbegrenzungen bestehen, müssen diese zwischen Netzbetreiber und Anlagenbetreiber:in vertraglich festgelegten Grenzwerte verbindlich eingehalten werden. Nur so kann eine zuverlässige Versorgung ALLER Kund:innen sichergestellt werden.
  • Gültige Einspeiseverträge: Für jede PV-Anlage muss - laut geltender Gesetzeslage - ein aktiver Einspeisevertrag abgeschlossen werden – Anlagenbetreiber:innen ohne gültigen Einspeisevertrag für ihr Sonnenkraftwerk verschenken (abhängig von der Anlagengröße und dem Eigenverbrauch) aktuell monatlich bis zu 100 Euro Vergütung für den eingespeisten Strom!
  • Batteriespeicher optimiert nutzen: Bei Batteriespeichern sollte das Speichermanagement so konfiguriert sein, dass die Ladung der Batterien nicht am Vormittag, sondern während der Mittagsspitze erfolgt. So können Leistungsspitzen im Stromnetz vermieden werden.
  • Neue Wege gehen: Wir unterstützen die E-Control bei der Entwicklung variabler und/oder leistungsabhängiger Netztarife, wir sind schon jetzt in Forschungsprojekten engagiert mit AIT und JKU




* alle Zahlen berücksichtigen nur die Meldungen bei der Netz Oberösterreich GmbH. Zum Errechnen der anzunehmenden Gesamtzahl für ganz Oberösterreich, bei der auch die bei anderen Netzbetreibern installierten PV-Anlagen berücksichtigt sind, ist ein Faktor von ca.1,25 anzunehmen.

Unternehmensinformation

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Die Netz Oberösterreich GmbH ist der Strom- und Gas-Netzbetreiber des Energie AG-Konzerns. Die Gesellschaft steht für einen sicheren, zuverlässigen und leistungsfähigen Betrieb des Verteilernetzes. Das  Versorgungsgebiet umfasst den Großteil Oberösterreichs sowie Teile der Nachbarbundesländer Salzburg und Steiermark. Mehr als 550.000 Kunden sind an das Strom- und Gasnetz angeschlossen. 
 

Kontakt

Netz OÖ | Wolfgang Denk
Wolfgang Denk
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