22.12.2021

Regulator verordnet neue Netzentgelte: Erhöhung für Strom- und Gasnetz-Nutzung

Die Regulierungsbehörde e-Control hat die alljährliche Anpassung der Netztarife für 2022 bekannt gegeben. Für die Kunden der Netz Oberösterreich GmbH, dem Strom- und Gasnetzbetreiber der Energie AG Oberösterreich, bringt die Verordnung für das kommende Jahr eine Anhebung der Tarife für die Netznutzung.

Mit 01.01.2022 werden die Netztarife im Stromnetz deutlich höher festgesetzt. Sie enthalten die Kosten für die mengenabhängige Netznutzung, die Verbrauchsmessung und die regulierten Nebenleistungen des Netzbetreibers. Zusätzlich muss der Netzbetreiber für das Finanzamt Steuern und Abgaben einheben. Der Grund für den Anstieg der Kosten im Stromnetz liegt aber nicht bei der Netz Oberösterreich, die als einer der effizientesten Netzbetreiber Österreichs seit Jahren zu den Benchmarkführern gehört und ihre Kosten stabil halten konnte. Dies ist auch Grund dafür, dass die Erhöhung unter dem Österreich-Schnitt liegt.

Hauptursache für die Erhöhung sind laut e-Control vielmehr die gestiegenen Preise bei der Ausgleichsenergie. Die Kosten steigen auf der Netzebene 7 (Niederspannungsnetz 400 V, in der Regel sind das alle Privatkunden- und ein Großteil der Gewerbekundenanschlüsse) um 4,6%. Für einen Haushalt mit einem durchschnittlichen Jahresstromverbrauch von rund 3.500 Kilowattstunden bedeutet das Mehrkosten von 11,72 Euro pro Jahr (+4,6%), also etwas weniger als 1 Euro pro Monat. (Alle Preise inkl. USt.)

Im Gasnetz werden die Netznutzungsentgelte ebenfalls steigen. Wie beim Stromnetz enthalten diese die Kosten für die mengenabhängige Netznutzung, die Verbrauchsmessungen und die regulierten Nebenleistungen des Netzbetreibers. Auf Netzebene 2 (Großabnehmer) sind die Schwankungen der letzten Jahre besonders volatil und schlagen heuer mit 21,6% deutlich nach oben aus. Auf Netzebene 3 (Kleinabnehmer, in der Regel sind das alle Privatkundenanschlüsse) wurde die Erhöhung mit 5,5% festgesetzt. Ursache für die Erhöhungen sind Aufrollungen von nicht berücksichtigten Investitionen aus dem abgelaufenen Regulierungszeitraum und einer während der Covid19-Pandemie gesunkenen Gasmenge, die der Gesamtkostenkalkulation zugrunde liegt. Für einen Haushalt mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 15.000 Kilowattstunden pro Jahr bedeutet die Anpassung jährliche Mehrkosten von 15,03 Euro pro Jahr (+5,5 %) oder 1,25 Euro pro Monat.

Die neuen Tarife für das Strom- und Gasnetz gelten ab 1. Jänner 2022.

Marktliberalisierung trennt das Energienetz vom Energielieferanten

Mit der Liberalisierung des Strom- und Gasmarktes entsprechend der Binnenmarktrichtlinie der Europäischen Union wurde bereits kurz nach der Jahrtausendwende eine Trennung von Energielieferanten und Netzbetreiber eingeführt. Dabei wurde das Netz zum natürlichen Monopol erklärt, um eine flächendeckende, kostengünstige und sichere Energieversorgung aller Kunden zu gleichen Bedingungen zu gewährleisten.

Damit ein Wettbewerb unter Berücksichtigung von Versorgungssicherheit am Energiemarkt stattfinden kann, wurde die Regulierungsbehörde Energie-Control Austria (e-Control, ECA) geschaffen, die sich unter anderem um die Kostenregulierung der Energienetze kümmert. Damit in diesem Bereich, in dem die Kunden keine Anschlusswahl haben, keine marktabhängige Preisbildung erfolgt, setzt die Regulierungbehörde jährlich die Netzentgelte neu fest. Damit wird eine effiziente und transparente Kostenstruktur für alle Netzkunden sichergestellt.

Unternehmensinformation

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Die Netz Oberösterreich GmbH ist der Strom- und Gas-Netzbetreiber des Energie AG-Konzerns. Die Gesellschaft steht für einen sicheren, zuverlässigen und leistungsfähigen Betrieb des Verteilernetzes. Das  Versorgungsgebiet umfasst den Großteil Oberösterreichs sowie Teile der Nachbarbundesländer Salzburg und Steiermark. Mehr als 550.000 Kunden sind an das Strom- und Gasnetz angeschlossen. 
 

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